Am 20. Dezember durfte ich gemeinsam mit meinem Geschichtskurs der 12. Klasse die Gedenkstätte in Berlin- Hohenschönhausen besuchen. Wir haben an einer Führung teilgenommen, welche von einem Zeitzeugen geleitet wurde. Dadurch konnten uns ganz persönliche Erlebnisse und Erfahrungen des Zeitzeugen geschildert werden und man hatte von Anfang an ein viel besseres Verständnis von dem, wie es früher einmal war. Unsere Führung begann mit einem kurzen Film, welchen wir uns ansehen durften. Auch darin wurden bereits Zeitzeugen dargestellt und die Zeitspanne der gesamten Inhaftierung wurde uns gezeigt.
Danach wurden wir von unserem Zeitzeugen abgeholt und unsere Führung begann. Wir waren in 2 verschieden Gebäuden, in einem älteren und einem neuen. Es war erstaunlich, wie bereits 10-20 Jahre so große Unterschiede in den verschiedenen Gefängniszellen machen konnten. Unter anderem waren wir im „U-Boot“, einem Untersuchungsgefängnis im Keller ganz ohne Fenster. Es war erschreckend, wie klein eine Zelle war und wie viele Menschen dort zusammen schlafen mussten. Auch viele Arten von Manipulation gegenüber den Häftlingen konnte uns der Zeitzeuge näherbringen. Ein Beispiel dafür ist, dass wenn ein Häftling aus seiner Zelle geholt wurde, dafür gesorgt wurde, dass keine andere Person auf den Fluren war und sie somit nie eine Möglichkeit hatten, mit anderen Menschen zu kommunizieren.
Am Ende unserer Führung erzählte uns der Zeitzeuge, wie er damals in das Gefängnis gekommen ist, wie es ihm dort ergangen ist und wie er wieder freikommen konnte. Ich war sehr beeindruckt, aber vor allem schockiert, unter welchen furchtbaren Bedingungen Menschen dort damals leben mussten und wie sie behandelt wurden. Mir hat die Führung sehr gut gefallen und ich konnte viele neue Eindrücke von diesem Tag mitnehmen. Auch wenn ich ein wenig eingeschüchtert war von der ganzen Situation, da es sich auf einmal wieder so nah anfühlte, wie es den Menschen damals ergangen ist, war es eine sehr interessante Erfahrung, mit einem Blick zurück in die Zeit. Danke an dieser Stelle an den Förderverein des Puschkin Gymnasiums, welcher durch die Förderung die Führungen für den 12. Jahrgang jährlich möglich macht.
Lionelle K. (12d)